Friday, July 27, 2012

300 kg Schwergewicht... (Erfahrungsbericht)

Ich denke mal, dass man bei der Überschrift nicht wirklich an eine entspannte Hypnose denkt und dennoch ist es das, was vermutlich an dem Abend bei den Anwesenden über mich hängengeblieben sein dürfte. Ich jedenfalls werde das nicht so schnell vergessen.

Aber der Reihe nach: Ich traf um kurz vor 19 Uhr als einer der ersten Besucher des Hypnosetreffs im Fetisch-X-Club ein. Ich war ziemlich aufgeregt, weil es ja nicht nur mein erster Treff mit anderen Hypnoseinterssierten sein sollte, sondern weil es auch mein erster und wahrscheinlich nicht letzter Besuch in einem SM-Club sein sollte.

Der Empfang war freundlich und ich habe mir meine schnell meine erste Cola auf meine Verzehrkarte gegönnt. Die Preise (2 Euro / Cola) sind super - finde ich - wenn man bedenkt, was man geboten bekommt. Die Location füllte sich so langsam und ich machte Bekanntschaft mit dem Organisator des Stammtisches. Es stellte sich heraus, dass der Abend offenbar ungewöhnlich gut besucht sein sollte und ich nicht der einzige Neuling oder Unbekannte dort war, was mir meine Unsicherheit trotzdem nicht wirklich nahm. Ich weiß nicht, wie ich auf die anderen Besucher gewirkt habe, aber es war schon ein komisches Gefühl von vielen Leuten umgeben zu sein, die sich entweder schon lange kannten oder eben nicht alleine da waren.

Der Organisator fing, nachdem ein paar Stühle hinzugeholt wurden, mit der ersten Induktion an und setzte drei Trigger bei einer Probantin, die er schon mehrfach hypnotisiert hatte. Neben dem Schlaftrigger verschaffte er ihr das Vergnügen auf das Wort "Bound" die Hände wie festgeschnürt zusammen lassen zu müssen und als erotische Komponente beim Berühren seines Kinns die Berührungen eines Vibrators in ihrem Schoß zu spüren... diesen Trigger konnte er verstärken, in dem er sein Ohr berührte und bei der Berührung seiner Nase wieder lösen!

Anschließend übernahm ein anderer Teilnehmer einer anwesenden Gruppe "die Show" und versetzte einen Besucher, der unbedingt einmal das Gefühl der Trance kennenlernen wollte, in selbige. Es war eine sehr entspannte und ruhige Session, der alle sehr aufmerksam folgten.

Nach einer kleinen Pause kam ich ins Gespräch mit einem Paar, bei dem der männliche Part sehr viel zur vorherigen Session beisteuerte und sich als professioneller Hypnotiseur mit eigener Praxis und einem Faible für Showhypnose outete. Während des Gesprächs versetzte er seine Partnerin immer wieder in Trance und auf meine Frage, wie sich das für sie anfühlte, entwickelte sich, dass ich es doch auch einmal erfahren könne!

Um das Vorweg zu nehmen: ES WAR KLASSE, aber anders als ich es mir vorgestellt habe... er bat mich die Fingerspitzen der rechten Hand zusammenzunehmen und führte meine Hand über meinen Kopf. Ich starrte auf meine Hand und er suggerierte, dass sie immer näher käme und ich immer entspannter würde, was auch geschah... als dann die Finger meine Stirn berührten, ließ ich einfach alles geschehen... Ich ließ ihn machen und folgte einfach seinen Anweisungen. Es war ein befreiendes Gefühl und es machte Spaß. Mein Arm wurde zuerst ganz steif, dann unheimlich schwer und dann vergaß ich für kurze Zeit meinen Namen... den ich selbst mit Hilfe meines Personalausweises nicht aussprechen konnte. Als Höhepunkt und Abschluss ließ er mich noch 300 kg schwer werden und bat mich ca. zwei Meter zu laufen... die schwersten 2 Meter an die ich mich erinnern kann!

Nach der Auflösung durfte ein weiterer Gast seine Fähigkeiten erleben und ich beobachtete interessiert und kam auch mit anderen Anwesenden mehr ins Gespräch.

Und das war eigentlich das Besondere an diesem Abend. Ich fühlte mich richtig wohl zwischen all diesen fremden Leuten. Die Atmosphäre war vertraut und familiär. Ein Besucher erzählte mir, nachdem er erfuhr, dass das für mich absolutes Neuland war, Einiges über SM und die Mitglieder des Clubs, was mich sehr bewegt hat, denn es ist offenbar so viel Vertrauen und Emotion in der Szene vorhanden, welches ich noch nie so gespürt habe.

Damit bin ich aber auch schon bei meinem "Problem", denn ich kann eigentlich nicht wirklich dieser Szene folgen, weil ich völlig in ihr aufgehen würde und damit in eine Richtung gehen würde, die meine Partnerin nie mitgehen wird. Da ich aber ja nicht nur eine Partnerin habe, sondern auch Kinder, werde ich meine aufkommende Leidenschaft wohl ausbremsen müssen, ohne dass ich es wirklich mal ausgekostet habe!

Trotzdem muss ich sagen, dass es eine herausragende Erfahrung war, die ich nicht missen möchte und vermutlich auch noch einmal wiederholen werde... Ich danke allen, die diesen Abend für mich so besonders gemacht haben!

3 comments:

  1. Great post; I would love to read your English version! Google Translate does OK - but the subtle nuances are impossible to decipher and so I'm sure it missed quite a bit.

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  2. I am gonna translate it... maybe today! Thanks for reading and keep visiting my page! Gerry

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  3. Hey Gerrit,
    danke für den Bericht.
    Zur Integration der Spannungen (Hypnofetisch-Wünsche ./. Familienalltag) empfehle ich Dir das Buch von Richard C. Schwarz Systemische Therapie mit der inneren Familie.
    Wünsche Dir exzellente Integration Deiner verschiedenen An-Teile
    herzlich
    Turbopolka

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